Der Sonntag startete mit Regen, der sich dann aber schnell verzogen hat. Gegen Mittag zeigte sich dann auch bald der wunderbare weiß-blaue Himmel und somit stand einer spätsommerlichen Tour nach Eichstätt nichts mehr im Weg.
Geplant hatte ich die Tour mit Calimoto. Idee war, durch viele kurvenreiche Strecken und ohne viele gerade Verbindungsstraßen über Beilngries in die Gegend südlich von Eichstätt zu fahren und von dort aus dann an Greding vorbei wieder zurück.
Losgefahren bin ich gegen 15 Uhr. Auch bei uns in der nahen Umgebung gibt es bereits schöne kurvige Strecken, man muss sie nur fahren.
So ging es über Tauernfeld, Leutenbach, Döllwang und vorbei an Waltersberg ins Tal der Weißen Laber.
Kurz vor Holnstein bin ich aber auf den Höhenzug bei Simbach und Altmannsberg abgebogen und dann nach der Talquerung der weißen Laber über Staufersbuch und Gimpertshausen weitergefahren.
Von da geht es in ein sehr verschlafenes Eck des Labertals bei Staadorf und Unterbürg.
Dort merkt man, dass die Gegend, trotz des trockenen Sommers, wasserreich ist. In Unterbürg fällt bei jeder Durchfahrt der Bachlauf direkt am Straßenrand auf. Ein wirklich schönes kleines Dorf.
Über Mallerstetten und Kevenhüll ging es dann runter nach Beilngries, wo ich bei Gösselthal den Main-Donau-Kanal in westlicher Richtung überquert habe. Die dunklen Wolken interessierten nicht wirklich – war ja auch nicht meine Richtung.
Nach dem Kanal fuhr ich den Anstieg zur Ortschaft samt Schloss Hirschberg hoch. Das Stück lässt sich immer wieder schön fahren. Einige Kurven reihen sich hier schön aneinander. Bei der Fahrt hat man gemerkt, dass sich die Natur langsam auf den nahen Herbst einstellt. Erste Gelb- und Brauntöne sind schon zu erkennen.
Diese Strecke bin ich bereits viele Mal hochgefahren, dann aber sehr häufig direkt weiter nach Wiesenhofen. Heute war der Plan links in Richtung Haunstetten abzubiegen. Das ist eigentlich die kürzeste Verbindung zwischen Beilngries und Kinding, wird aber wegen der vielen Kurven nicht wirklich viel befahren.
In Haunstetten setzte Regen ein. Bei einem kurzen Stop unter einem Baum am Parkplatz des Friedhof zog ich den Wetterkragen aus der Tasche und machte damit obenrum dicht. So konnte es dann gut verpackt, entlang der sehr markanten Felsen, nach Kinding weitergehen. Wieder ein schöner kurviger Abschnitt der heutigen Tour.
In Kinding treffen sich Altmühl, Schwarzach und Anlauter, bei denen jedes Tal zu einer Weiterfahrt einladen würde. Das Scharzachtal zwar nur bedingt, da hier auch die A9 liegt, aber auch hier gibt es eine schöne Route Richtung Greding, bei der die Straße an der Ostseite der Scharzach liegt.
Mich sollte es heute aber ein kurzes Stück ins Anlautertal führen. In Enkering fällt der Alte Wirt auf. Mit dem Maibaum vor der Gaststätte ein markanter Punkt im Ort.
Ein paar Kilometer nach Enkering ging es links weg in Richtung Süden nach Pfahldorf. Dort dann wieder links abgebogen begann bei Ziegelhof ein weiterer schön kurvenreicher Streckenabschnitt. Vor Pfünz bog ich dann wiederum nach links ab um durch das wirklich wunderschön gelegene Pfünzer Tal zu fahren.
Am Ende des Tals fuhr ich westlich weiter bis nach Ochsenfeld. Mir ist in der Ortschaft der markante Kirchturm aufgefallen. Mit seinen Treppengiebeln und Satteldach so bei mir in der Heimat eher selten anzufinden.
Von Ochsenfeld an änderte ich meine Richtung gen Norden um der Heimat wieder näher zu kommen. Kurz vor Wasserzell unterquert man die Bahnlinie in einem Tunnel, über dem auch fast der Eichstätter Bahnhof liegt. Die Bahn durchquert Eichstätt nicht direkt. Wer mit dem Zug hier anreist muss sich wohl oder übel zu Fuß auf den Weg in die 3 km nördlich gelegene Bischofsstadt machen. Ich bin mir aber fast sicher, dass es zur Variante „per pedes“ auch Alternativen gibt.
Im Tunnel ist mir dann ein außergewöhnliches Foto gelungen. Die Perspektivwechselmöglichkeiten der insta360 x2 begeistern mich so schon wegen der dadurch verfügbaren Flexibilität, hier führte aber die feste Montage am Motorrad und die lange Belichtungszeit zu einem faszinierenden Effekt. Ich hab das Bild „Time machine“ genannt … das war der erste Gedanke, der mir beim Betrachten durch den Kopf gegangen ist.
Eichstätt habe ich dieses Mal rechts liegen lassen und bin direkt auf der B13 weiter gefahren. Ich glaube, so bin ich noch nie aus Eichstätt raus gefahren, denn diese Strecke hätte ich mir sonst bestimmt gemerkt. Zwar ist der schönste Bereich auf 60 km/h und durch Fahrbahnteiler begrenzt, aber irgendwie kommt sofort ein „Berggefühl“ auf. Schade ist auch, dass der im Bild gezeigte Parkplatz für Motorradfahrer gesperrt ist – muss man nicht verstehen.
Bei Ruppertsbuch bin ich rechts in Richtung Titting abgebogen. Verschiedene Schilder kurz vor Titting meinten dann zwar, dass hier die Straße gesperrt sei, ein Hinweis, dass die Brauerei Guttmann jedoch zu erreichen ist, sollte für mich dann aber ein Argument bei einer nicht zu erwartenden Kontrolle sein 😀😳🙈.
Die Ladestation bei Titting wollte ich ja bei meiner letzten Fahrt schon als Zwischenstopp anfahren, damals haben aber das damals stattgefundene Kellerfest und die einsetzende Sintflut gegen einen Halt gesprochen.
Dieses Mal passte es. Ich war bereits mehr als 2 Stunden unterwegs. Da tut Füße vertreten, Pinkelpause und einen Schluck trinken bestimmt mal gut. Für die Heimfahrt hatte ich soweit kalkuliert, dass ich etwa 2,5 kWh nachladen muss, um wieder nach Hause zu kommen.
Mit den beiden 3 kW Ladegeräten bin ich dafür knapp 25 Minuten gestanden. Wenn ich irgendwann mal den Rapid Charger für die SR/F bekomme, dann werden daraus 12 Minuten. Da kann dann keiner mehr von „Ladeweile“ sprechen 😀.
Auf der Weiterfahrt nach Greding waren noch der schöne kurvige Anstieg bei Emsing und die paar Kehren runter ins Schwarzachtal auf dem Programm.
Kurz nach Greding ging es vorbei an der Wehrtechnischen Dienststelle für Informationstechnologie und Elektronik der Bundeswehr (WTD 81). Das ganze Areal ist schon ein riesen Komplex und von außen nicht wirklich einsehbar. Auffallend ist der Zielsimulationsdom sowie der Würzburg-Riese (Funkmessgerät 65), die man beide, wenn man von Süden kommt sehr gut erkennen kann. Am Bild, das ich während der Fahrt gemacht habe, tauchen beide, wegen der großen Entfernung, eher mickrig auf.
Nach Hause ging es für mich noch über die sehr schöne kurvenreiche Abfahrt nach Obermässing wie auch das Stück rüber nach Berching. Auf dem Weg nach Sengenthal habe ich noch den Sulzbürg überquert. Die Straßen sind dort zwar nicht mehr wirklich die besten, aber die Ortschaft ist meiner Meinung nach immer eine Durchfahrt wert. Wer Zeit hat, kann oben noch links abbiegen und bis ganz rauf zu den beiden Kirchen fahren. Der von dort mögliche Weitblick ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Der Winnberg, direkt nach Sengenthal, ist nicht nur Fahrradfahrern bekannt. Die Straße lässt sich auch immer wieder schön mit dem Motorrad befahren. Heute war nur irgendwie ziemlich viel Verkehr – wahrscheinlich wegen dem Feuerwehrjubiläum, das in Sengenthal gefeiert wurde.
Auf den letzten Kilometern begleitete mich dann noch die tiefstehende Sonne und sorgte für ‚charmante‘ Wetterstimmungen. Versucht habe ich es wieder mal: meinen Schatten zu fangen … nicht geklappt, vielleicht das nächste Mal 😁. Wobei sowas scheinbar doch Lucky Luke vorbehalten ist.
Fazit:
- super schöne Runde – die mache ich mal wieder 😊
- 192 km
- 3:22 Stunden Fahrzeit
- kurzer Zwischenstopp zum Füße vertreten und nachladen
- Stromkosten komplett ca. 5 Euro (schon schön, wenn man nur ein Viertel von dem benötigt, was man bei der Fahrt mit einem Verbrenner an Kosten verursacht hätte)
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